Stiftung Erna und Curt Burgauer
 
 

Geschichte

Curt Burgauer (1908–2002) war in der unmittelbaren Nachkriegszeit einer der tonangebenden Promotoren der damals zeitgenössischen Kunst in Zürich. Als passionierter Sammler der klassischen Moderne – Surrealismus und konstruktive Kunst, aber auch das vielseitige Schaffen der in den Fünfziger- und Sechzigerjahren aufstrebenden jüngeren Schweizer Künstler lagen ihm besonders am Herzen – war er ein omnipräsenter Teilnehmer an Vernissagen und Diskussionsrunden, wenn es darum ging, die noch nicht etablierte Kunst zu verteidigen.

Zusammen mit Kunstwissenschaftern und Händlern wie Carola Giedion-Welcker, Hans Curjel, Willy und Anne Rotzler, Hans Bolliger und natürlich auch Künstlern, allen voran Max Bill und Richard P. Lohse, gehörte Curt Burgauer zu den Persönlichkeiten, die es verstanden haben, in Zürich ein Klima der Offenheit neuen Tendenzen gegenüber zu etablieren. Viele Künstler wurden durch frühe und mutige Ankäufe von Curt Burgauer bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen, jüngere Sammler ermutigt, ein Gleiches zu tun.

Das Engagement zugunsten des «Hier und Jetzt» war allerdings nur die eine Seite des Textilkaufmanns, der die Auseinandersetzung mit der jungen Kunst neben seiner beruflichen Tätigkeit nie nur als Hobby, sondern als Berufung empfunden hat. Indem Curt Burgauer wesentliche Teile seiner umfangreichen Sammlung schweizerischen Museen – teilweise bereits zu Lebzeiten – hat zukommen lassen, hat er sich ein bleibendes Andenken gesichert; neben dem Kunstmuseum St. Gallen und dem Kunstmuseum Winterthur hat er insbesondere das Kunsthaus Zürich reich beschenkt. Dieses Institut verdankt Erna und Curt Burgauer Meisterwerke von Picasso, Klee und Miró, aber auch Inkunabeln der Pop-Art von David Hockney, Richard Hamilton, Roy Lichtenstein und Tom Wesselmann.

Erna und Curt Burgauer haben 1994 eine Stiftung gegründet, die im Kunsthaus Zürich domiziliert ist und deren Ziel es ist, Ausstellungen, Projekte und Publikationen jüngerer Schweizer Künstler sowie auch die Ausbildung von angehenden Musikern zu unterstützen. Seit 1994 hat diese Stiftung jährlich rund 100 000 Franken vergeben. 

 

Zweck

Die Leistungen der Stiftung umfassen gemäss Reglement:

  • Beiträge an junge, begabte bildende Künstlerinnen und Künstler (Schweizer Bürger im In- und Ausland oder zwei Jahre Aufenthalt in der Schweiz)

  • Beiträge an junge, begabte Musikerinnen und Musiker (Schweizer Bürger im In- und Ausland oder zwei Jahre Aufenthalt in der Schweiz)

  • Beiträge an öffentliche Kunstinstitutionen

  • Beiträge an private Kunsthallen, Projekträume, Kunstverlage, Festivals und andere Kunstvermittler

Bei allen Beiträgen werden vorzugsweise monografische Projekte berücksichtigt (Festivals, Gruppen- und Themenausstellungen nur zugunsten einzelner ausgewählter Positionen – keine Jahresprogramme).

Die Beiträge betragen in der Regel CHF 1'000 bis 8'000 pro Empfänger.